Hannover (red). Der Harz steht vor einem umfassenden Wandel: Nach massiven Waldschäden durch Dürre, Sturm und Borkenkäfer hat die Niedersächsische Landesregierung ein langfristiges Wiederbewaldungsprogramm vorgestellt, das am heutigen Freitag Thema im Landtag war. Forstministerin Miriam Staudte sprach von einer „langjährigen, kosten- und personalintensiven Aufgabe“, die mit Weitblick und dem Engagement aller angegangen werden müsse.
Laub statt Fichte – Vielfalt für die Zukunft
Ziel des Programms ist es, auf den Schadflächen der Niedersächsischen Landesforsten naturnahe und klimastabile Bergmischwälder zu etablieren. Dafür soll der Anteil an Laubbäumen – wie Buche oder Ahorn – deutlich steigen, um die Widerstandskraft des Waldes zu erhöhen. Der Planungshorizont reicht dabei bis zu 40 Jahre.
Die Ministerin betonte: „Unser Wiederbewaldungsprogramm zielt auf eine Mehrung des Laubwaldes im Harz ab, um so mehr Vielfalt in den Wald zu bringen und dessen selbstgenerierende Kräfte zu stärken. Damit der Harz auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.“
30.000 Hektar Schadfläche – 34 Millionen Euro Investition
Allein auf den Flächen der Niedersächsischen Landesforsten sind rund 30.000 Hektar Wald geschädigt worden – das entspricht etwa der Größe Bremens. Die Wiederbewaldung dieser Flächen hat bereits 2018 begonnen, seither wurden rund 34 Millionen Euro investiert. Die Finanzierung erfolgt über eigens gebildete Rücklagen der Landesforsten und über den Wirtschaftsförderfonds ökologischer Bereich des Landes Niedersachsen.
Forschung und Praxis Hand in Hand
Die Nordwestdeutsche forstliche Versuchsanstalt begleitet das Programm wissenschaftlich und liefert praxisnahe Erkenntnisse für Pflanzung, Pflege und Standortwahl. Denn die Bedingungen sind herausfordernd: Dürreperioden gefährden die Jungpflanzen, die Pflege der Flächen ist aufwändig.
Ministerin Staudte dankte den Forstleuten, die seit Jahren mit großem Einsatz gegen die Folgen des Klimawandels anarbeiten: „Sie sind es, die den Wald im Harz erhalten, neu aufbauen und pflegen.“
Der Verwaltungsrat der Niedersächsischen Landesforsten muss das Programm noch formell beschließen.